[Hat noch keinen Namen!]

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"KANN MAN HIER NICHTMAL SEINEN NACHMITTAGS TEE GENIESSEN?", dröhnte es von den oberen Bewohnern unserer kleinen Wohnung. Es waren zwei Rentner. Sie hatten immer etwas dagegen wenn ich in irgendeiner weise Musik machte. Ob jetzt auf der Gitarre, auf meinem Keyboard oder auf meinem Schlagzeug. Dabei hatte ich ja schon ein relativ schalldichtes 'update' für mein Zimmer bekommen. Jedenfalls ignorierte ich die Senioren von oben und spielte ein wenig weiter auf der Gitarre meines Onkels. Sie war mir eigentlich etwas zu groß, aber ich kam damit ganz gut klar, denn so klein war ich ja nun auch wieder nicht. Ich feierte nämlich schon bald meinen 6ten Geburtstag. Ja, und bis dahin ging ich noch in den Kindergarten, oder auch noch etwas länger, denn ich war erst wenige male dort gewesen, wenn auch nur als besichtigungstour. Ich war erst vor kurzem zu meinem Vater gestoßen. Ich weiß es mag sich etwas komisch anhören, aber ich wurde sozusagen, adoptiert. Von einem Mann. Der mit seinem Bruder in einer Wohnung lebte. Mein Papa hatte mich irgendwann, so erzählte er jedenfalls andauernd, auf der Straße gefunden, und hat mich dann aufgenommen. Ich konnte mich kaum noch daran erinnern, aber das musste ich ja auch nicht. Er und sein Bruder spielten auf jedenfall in einer Band, und im Radio liefen ihre Lieder auch nicht grade selten. Ich starrte auf die Gitarre meines Onkels, und mein Blick fiel wie so oft auf die Signatur von so einem alten Sänger. Elvis Presley. Mein Onkel war der totale Elvis Presley Fan, und wenn nicht grade eines der Lieder von der Band meines Vaters und meines Onkels lief, so lief irgend eine Platte von Elvis. Und Hey, ich konnte dadurch auch schon etwas Englisch sprechen, auch wenn ich es nur sprechen und nicht verstehen konnte. Aber es musste ja nicht direkt an dem liegen, denn es liefen ja auch viele andere englische Lieder bei uns in der Wohnung.
Da klopfte es an meiner Tür, und mein Vater trat ein. Er hatte wieder sein typisches lächeln auf, beschreiben konnte man das aber auch nicht... Es war halt sein lächeln. Er setze sich neben mich auf mein Bett und küsste mir auf die Stirn. "Na, wieder die Mitwohner verärgert?", fragte er lachend, und ich streckte ihm nur die Zunge raus. "Na wenn Sascha nie zeit hat mir Gitarre spielen beizubringen!". Sascha. So hieß mein Onkel. Er war eigentlich total nett und auch sehr lustig, aber zurzeit hatten er und mein Vater viel mit der Band zu tun, was übrigens auch der Grund dafür war, warum ich plötzlich in dn Kindergarten ging. "Wir haben überlegt, dein Onkel und ich, dass du schon Nächtes Jahr zur schule gehen sollst, und dich nicht noch an andere Kinder im Kindergarten gewöhnen sollst", teilte mein Vater mir mit, und in den letzten Worten imitierte er die Erzieherin im Kindergarten und machte dabei ein dummes Gesicht. "Aber bis zum Sommer musst du eh im Kindergarten bleiben, denn ich und Sascha haben zurzeit sehr viel zu tun, und überlegen wirklich bald mal wieder auf Tournee zu gehen, aber da müssten wir uns dann noch was für dich einfallen lassen..", sprach er weiter. "Wieso? Ich kann doch einfach mitkommen!", quängelte ich, denn die ersten paar tage im Kindergarten waren nicht grade 'nett' für mich abgelaufen. Nun lachte mein Vater herzhaft. "Tut mir leid meine kleine, da kannst du wirklich nicht mit, und das nicht nur weil wir uns betrinken werden.", mein Vater war schon immer ein stolzer Trinker gewesen, wollte aber auch schon immer, dass ich nie damit anfange, auch wenn er seine kleinen Bierchen nicht bereute. Nun machte ich ein schmoll Gesicht und mein Vater lachte weiter. "Frag Sascha!", rief er schnell und hob beide Hände hoch. Doch ich wusste, dass es nur ein drückungs versuch von ihm war, mir zu sagen, dass ich wirklich nicht mitkonnte, denn mein Onkel war bei sowas immer sehr konsequent, er war nämlich auch der einzige, der irgendwann auf dem Rummel sagte das wir nach hause gehen müssten. Halt ein richtiger strenger... Wieso musste dieser gute Sänger und dieser Witzbold, so hart durchgreifen können?

"Keyla, aufwachen!", rief eine tiefe stimme leise. Keyla, das war ich. Und die Stimme, die gehörte Sascha. Murrend verzog ich mein Gesicht. Ich wollte nicht aufstehen! "Och komm kleine, zum Kindergarten musst du so oder so!", schmunzelte mein Onkel. Ach ja, ich sollte ja in den Kindergarten... Darauf hatte ich ja gar keine Lust... "Keeeylaaa! Muss ich erst die E-Gitarre mit dem Verstärker holen?", lachte er und ich verzog erneut mein Gesicht. Doch anstatt die Gitarre mit dem Verstärker zu holen nahm sich Sascha seine Gitarre, die an meinem Fuß Ende lag, und begann eines der neuen Lieder der Band zu spielen. Und schließlich stand ich doch auf, um mir von Sascha noch ein paar Akkorde zeigen zu lassen, ich musste schließlich jede Sekunde die er zeit für mich hatte ausnutzen, bevor sie auf Tournee gehen wollten. Dann würde ich sie lange zeit nicht sehen können, und ich würde wahrscheinlich zu meiner ein wenig durchgeknallten Oma Geschickt werden... Nichts gegen Oma, aber sie war wirklich komisch, immer wenn wir Fernsehen sahen schrie sie die Personen im fernsehen an und meinte, dass die verschwinden sollten, weil sie was anderes gucken wollte oder so... Ausserdem dachte sie, dass es einen kleinen Geist auf dem Dachboden gab und sie meinte das der Glücklich sein musste, denn sonst würde er unglück bringen. Dieser glaube war auch der grund, weshalb sie immer ein wenig Suppe oder Hähnchen auf den Dachboden stellte. Ich persönlich glaubte aber das diese Streunende Katze alles auffraß. Doch gegen ihre Näh-Künste wollte ich jetzt nichts sagen, denn sie hatte viele meiner Kleider genäht und entworfen. Und die sahen wirklich hübsch aus. Auch das Kleid, dass ich and dem Tag anzog war von meiner Oma gemacht. Es war mein Lieblings Kleid. Obwohl es ja auch kein richtiges kleid war.. Eher so ein Rock mit nem Langen T-Shirt... Aber es sah schön aus!
Ich hatte mich schon fast fertig angezogen, als mein Vater ins Zimmer kam. Er half mir ein wenig das 'Kleid' "richtig" anzuziehen. Auch wenn ich fand dass man etwas nur schwer "falsch" anziehen konnte... Bis auf Hosen die man auf dem Kopf trug. Dann trug man sie schließlich wirklich falsch.
Als ich dann endlich "richtig" angezogen in die Küche kam lag noch nichts auf dem Tisch. Ich ging in die Küche, kletterte auf die Arbeitsplatte und holte mir vom Schrank mein Lieblings Müsli und dazu ein Schälchen und einen Löffel. Dann setzte ich mich an den Tisch der so ganz große Stühle hatte, wo ich erst mal klettern musste, bis ich mich auf den Stuhl setzen konnte, aber das war ich inzwischen gewohnt. Aber ich musste auch sagen, dass wir auch einen normalen Tisch hatten. Aber wer mochte schon normal? Langsam schaufelte ich meine Cornflakes in mich hinein. Ich hatte keine Lust in den Kindergarten zu gehen. Ich war schon ein paar mal da gewesen um ihn mir anzusehen aber, ich konnte diese Erzieher nicht leiden, und die Kinder dort sahen auch nicht gerade nett aus... Das hieß eigentlich dass ich heute das erste mal so 'richtig' in den Kindergarten ging. Meine Begeisterung konnte ich nicht mehr halten und ich warf meinen Löffel unbeeindruckt in meine schale mit der übergebliebenen Milch, so dass die Milch fast über schwappte. Ich ließ meine schale da einfach stehen und sprang von dem hohen Barhocker. Da stellten sich mein Vater und Sascha mir in den weg. Sie hielten etwas hinter dem Rücken. Was wohl? "Hey, ich und Sascha haben uns gedacht, da du ja vom Kindergarten nicht so begeistert bist..", fing Sascha an, doch ich unterbrach ihn, bevor er weiter sprechen konnte. "Ich bin gar nicht begeistert!" - "Ja, ok. Gar nicht begeistert!", schmunzelte Sascha, doch jetzt fuhr mein Vater fort. "Wir dachten uns dashier würde dich etwas aufheitern.", sagte er und holte eine jeansweste hinter dem Rücken hervor. Die Weste war an den Ärmeln und unten am saum schon ausgefranst und hatte viele aufnäher auf dem ganzen Stoff. Dazu war hinten auf der Weste das Cover des neuen Albums ihrer Band und der name. Kurz und knapp, der absolute Hammer! Die Weste war sowas wie ihr, Bühnen Kostüm,  oder irgendwas viel besseres! Ausserdem sah es extrem cool aus! Ich fing an vor Freude zu quiecken und nahm mir die Jacke, bevor ich sie anzog. Dann sprintete ich zum Spiegel um mich anzusehen. Und auch wenn mein Kleid/Rock ding nicht so wirklich zu der Weste passte, so sah die Weste immernoch mega cool aus.
Anscheinend freuten sich Sascha und mein Vater, dass mir das Geschenk gefallen hatte, denn sie grinsten mit mir um die wette.

KAPITEL 2
Gelangweilt lehnte ich meinen Kopf gegen das Fenster unseres Wagens, und hörte zu wie die Regentropfen von draußen gegen die Scheibe des Fensters prasselten. Das blöde Wetter war der grund, weshalb wir mit dem Gelände wagen fuhren und nicht mit dem coolen Cabrio, dass sich mein Vater und mein Onkel für ihr Musikvideo gekauft hatten. 
Dann hielt unser Wagen schließlich und ich konnte ein eher größeres Gebäude durch den Regen vor dem Van erkennen. Ich sackte noch einmal lustlos in den sitz um meinem Vater, welcher am Steuer saß, noch einmal klar zu machen wie wenig lust ich auf den Kindergarten hatte. Doch es nützte nichts. Mein Vater ignorierte mein verhalten einfach und stieg aus um mir die Tür zu öffnen, denn in meiner Tür war eine Kindersicherung eingebaut. Im Cabrio war das nicht so.. Einer meiner gründe warum ich das Cabrio vorzog. Ich stieg aus und der Regen passelte mir aufs Haar,  doch dass machte mir nichts aus. Auch meinem Vater schien es nichts auszumachen, denn er lief mit einem Unterhemd und einer geöffneten JeansJacke herum. Es war ja auch nichz wirklich kalt. Nur ein sommerregen oder so. Dann nahm mich mein Vater in den Arm und drückte mich an ihn als wir gemeinsam auf das Gebäude zuliefen. Ich schlurfte ein wenig aber mein Vater schien es nicht zu bemerken. Als wir schließlich vor dem Gebäude standen, drückte mein Vater einen kleinen Schalter und man hörte ein klingel Geräusch von innen. Wenig später kam eine alte Dame an die Tür, welche mich ohne es zu wollen an die Senioren errinnerte die über uns wohnten. Sie machte die Tür auf und begrüßte uns freundlich. Dann bot sie uns an die Jacken abzunehmen, da sie gerne nochmal mit meinem Vater sprechen wollte, doch wir beide lehnten das mit den Jacken ab. Ich würde meine Jacke doch nicht ausziehen! Meine Schöne Jeans Weste! Mein Vater zog seine Jacke aber schließlich doch aus und  nahm sie unter den Arm. Dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn und 'übergab' mich der alten Dame. Sie führte mich den gang entlang und schob mich dann in eines der Zimmer, wo wir eine jüngere Frau antrafen. "Hier, das ist die neue, Keyla. Ich werde noch einen Moment mit ihrem Vater sprechen, sorg doch schonmal dafür, dass sie hier alles sieht.", meinte die alte Dame zu der jungen, welche nur lächelnd nickte. Dann verschwand die alte wieder. Ich hätte zwar gerne gewusst was diese Alte mit meinem Vater besprechen wollte aber ich war ja bestimmt jetzt hier gefangen. "Hallo Keyla, schön das du jetzt auch hier im Kindergarten bist, soll ich dir zeigen wo du deine Jacke weghangen kannst?", fragte mich die junge Frau und ich schüttelte den Kopf. Ich wollte meine Weste anbehalten! "Nicht?", vergewisserte sich die Frau noch mal. "Nein.  Ich behalte meine Jacke an.", stellte ich glasklar fest. "Ok. Wie du möchtest. Den Kleiderständer zeige ich dir trotzdem damit du weißt wo er ist.", fuhr die frau lächelnd fort, "Ich bin übrigens Janine. Ich bin noch relativ jung und du darfst mich beim Vornamen nennen.", stellte sie sich dann vor, auch wenn ich das mit dem Vornamen und nicht Vornamen noch nicht so ganz verstanden hatte. Nachdem mich Janine überall herrum geführt hatte klingelte eine kleine Glocke und alle Kinder um mich herum, die mit Spielzeug gespielt hatten fingen an aufzuräumen und liefen dann in eine kleine Ecke. Ich folgte ihnen und gelangte in eine abgetrennte Ecke vom Raum. Fast alles dort bestand aus Holz, denn es war eine Sitzecke mit an der Wand festgeklebten Bänken die einen Kreis bildeten. Ich setzte mich an den einen Rand der Ecke und spaltete mich somit von den anderen ab. Dabei beobachtete ich meine Umgebung etwas genauer, was  ich bis dahin eigentlich eher weniger gemacht hatte. Direkt gegenüber von mir war ein riesiges Poster mit zwei kuschelnden Kaninchen aufgehängt auf einer Holzwand. Auf dem Boden lag ein großer Teppich auf dem soetwas wie ein Straßenverkehr zu sehen war. Nur waren keine Autos darauf abgebildet. Ansonsten war die kleine Ecke eigentlich ganz normal, wie eine kleine sitzecke die in einer der Ecken des großen Raumes etwas mit Holz balken abgegrenzt wurde, und über der die Treppe lang ging.
Eine der Erzieherinnen setzte sich neben mich. Ich kannte sie nicht, aber sie sah schon etwas älter aus, denn sie hatte schon ein paar falten im Gesicht und schminkte sich ähnlich wie meine Oma. Genau total übertrieben geschminkt sah sie aus. Ich zwängte mich noch etwas in die Ecke um die Frau nicht zu berühren da das irgendwie komisch war. Dann wunderte ich mich darüber das die anderen Kinder sich scheinbar um den Platz neben der Frau zu streiten schienen. Wie blöd konnte man eigentlich nur sein? Ich würde nie freiwillig neben der alten Frau sitzen, und das auch weil sie nicht grade angenehm roch. Aber da konnte sie ja nichts für es gab ja einfach Leute die stanken oder? Plötzlich klingelte eine kleine Glocke die von Janine geläutet wurde und alle anderen Kinder hörten auf zu streiten und setzten sich ruhig hin, als ob ihnen die Glocke die Sprache verschlagen hätte. Janine setzte sich mir gegenüber und fing an zu sprechen: "Guten Morgen Kinder!" Und alle anderen grölten ein "GUTEN MORGEN!" zurück. Nur ich nicht. Ich hatte sie ja schließlich schon begrüßt da musste ich es ja nicht nocheinmal machen. "Und hattet ihr auch alle ein schönes Wochenende?", fuhr Janine fort und wieder grölte der Chor von kleinen Kindern laut: "JAAAA!" und dann begann jeder ganz aufgeregt seinem Sitznachbern von seinem Wochenende zu erzählen, bis Janine wieder um ruhe bat und weiter sprach: "Wie vielleicht manche schon gesehen haben haben wir wen neues in unserer 'Sternen Gruppe'" Sternen Gruppe? Musste ich wissen was das war? Als ich meine Sitznachberin, die alte Frau, fragen wollte was die Sternen Gruppe war, rief einer der Jungen etwas hinein. "Was DIE da? Hahaha die ist ja hässlich!", mein Kopf schnellte zu dem Jungen und meine Augen verfinsterten sich. Doch in mir spürte ich, dass ich meine Tränen schon zuru halten musste. Das war fies! Janine versuchte reinzureden und den Jungen zu ermahnen doch er spottete weiter: "Und guckt erstmal was die anhat!" Alle lachten nun und ich sah an mir runter. Ich hatte mein Kleid an und darüber die Jeansweste. Klar ein Mädchenkleid und eine coole Jeansweste passten nicht zusammen aber was interessierte das die anderen? Ich liebte beide Kleidungsstücke, und am liebsten die Jacke. "Hahaha Ja und erst diese absurd hässliche Jacke!", schloss sich eines der Mädchen an. Das reichte. Auch wenn Janine schon aufgesprungen war, und zu dem Jungen gerannt war, um ihn zu ermahnen war sie ja noch nicht bei dem Mädchen. Reflex artig sprang ich auf und stürzte mich auf das Mädchen, sodass ihre Sitznachbern kreischend weg rutschten. "Sag. Nichts. Über. Die. Jacke.", presste ich durch meine Zähne hindurch, welche soetwas wie ein fauchen wiedergaben. Das Mädchen fing an wie eine heulsuse zu heulen und die alte Frau die neben mir gesessen hatte zog mich von ihr weg und schimpfte mit mir. Wieso? Sie hatte doch angefangen! Diese Blöde Kuh! Als ich wieder zu dem Mädchen guckte lächelte diese hämisch und zupfte dann wieder ihr Pinkes Kleid zurecht. Ich wurde immer wütender. Diese blöde Kuh lachte auch noch und alle anderen starrten mich entgeistert an, als ob ich ein Monster wäre. Plötzlich löste sich meine Wut auf und verwandelte sich in Traurigkeit. Ich riss mich von der alten Frau los und rannte weg. Dahin wo Janine mir gezeigt hatte, wo die Toiltten waren. Ich sauste in eine der Kabinen und lente mich gegen die Tür, damit sie nicht aufging. Dann fingen mir an Tränen aus den Augen zu entweichen und schließlich brach ich in Tränen aus. Ich ließ mich zu boden sinken und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich wusste doch das der Kindergarten blöd war! Ich würde da nie wieder hingehen, das schwor ich mir. Und das würde ich auch meinem Vater und Sascha sagen. Sie mussten mir dann einfach glauben!
Plötzlich hörte ich wie die große Tür zu den Toiletten aufging und ich hielt meine Luft an, während ich dachte 'Ich bin gar nicht da.. gar nicht da also verschwinde. Egal wer du bist.' Immer wieder schossen mir die Sätze durch den Kopf und ich lauschte. Ich hörte nichts. Und länger konnte ich meine luft auch nicht anhalten, also atmete ich wieder aus und schluchzte. "Wer ist da?", hörte ich dann von vor meiner Tür und hielt wieder meine luft an. Dann entschied ich mich anders und schluchzte wieder während ich versuchte erwas zu sagen: "K-keiner.." dann war wieder stille, aber ich glaubte nicht, dass der jemand schon gegangen war. Und das es eine dieser Erzieherinnen war, die 'nur das beste' wollten war konnte ich auch ausschließen, da die Stimme sehr jung klang und auch eher Männlich war. Ich blickte mir gegenüber auf die kleine weiße kindertoilette und auf die gekachelte auch weiße wand mit vielen Window Color Bildern drauf. Ich ließ mich nach vorne fallen um mich dann auf zu rappeln. Meine Neugierde quälte mich und ich wollte wissen wer dort draußen stand. Langsam umfasste meine Hand den Tür Knauf und zog die Tür auf. Ich blinzelte etwas um die ecke und sah einen kleinen Jungen in der nähe der dunkelblauen Ausgangstür stehen, welcher auch mich neugierig und mitleidig ansah. Ich wischte mir ein par Tränen aus dem Gesicht und sah ihn an. Und er sah mich an. Keiner von uns sagte etwas. Aber den blickkontakt hielten wir, und ich konnte in seinem Blick sehen, wie leid ich ihm tat, dass ich geweint hatte, obwohl er ja nicht mal wusste, weshalb ich geweint hatte. Noch eine ganze weile standen wir nur da und sagten kein Wort. Plötzlich hörten wir eine Stimme nach meinem Namen rufen, und diesmal gehörte sie Janine. Sie kam kurze Zeit später ins WC gesaust und sah erleichtert aus, als sie mich erblickte. Den jungen zwischen mir und ihr schob sie einfach zur Seite, und dieser wehrte sich nicht. "Da bist du ja Keyla! Nun komm!", sagte sie erleichtert, packte mich am Handgelenk und zog mich mit ihr mit, während ich widerwillig hinter ihr her trottete und versuchte den jungen nicht aus den Augen zu verlieren. Wieso hatte er mich so beruhigt ohne etwas zu sagen? Es war so, als hätte er mich verstanden, ohne mich zu kennen. Dann erinnerte ih mich daran wie Janine ihn einfach, ohne ihn zu beachten aus dem weg geschubst hatte. Das war doch bestimmt nicht schön gewesen... Der Junge würde mich Wiedersehen. Das nahm ich mir vor... auch wenn es so, wie ich es mir dachte etwas fies klingen könnte.